

Stachelwald
Porzellan, je 28x29cm

Stachelwald
Porzellan, je 19×14 cm

Stachelwald.
Separiert von ihrem ursprünglichen pflanzlichen Zusammenhang werden Kleinteile, in diesem Fall
Stacheln verschiedener Kakteen, zu einem neuen Kosmos, dem Stachelwald zusammengeführt.
Die Überführung der Naturform in artifizielle Materialien wie Porzellan und Bronze machen diese
Umwidmung zu einem bestechenden sinnlichen Erlebnis.
Die zusammengesetzten Stacheln ergeben „allover-strukturierte Platinen.
Die „Wälder“ in ihrer
Tiefe und Undurchdringlichkeit laden zu Assoziationen und gedanklichen Abschweifungen ein.
Aber auch hier findet sich wieder der ordnende Sinn als Kontrapunkt zur scheinbar unkontrollierten
Wucherung und wilden Streuung der Stacheln: Schlicht und bündig sind diese „Wälder“ in
rechteckige Grundplatten gegossen. Sie changieren so zwischen Bild und Objekt.

KARNIVORE
Kolonien.
Die organisch anmutende Objekte provozieren eine zwiespältige Beziehung zu Mikroorganismen.
Die Objekte beziehen ihre Kraft aus der Stärke des Verbunds und aus der Masse. Sie siedeln immer in Kolonien.
Der Besucher ist konfrontiert mit einer Art unkaklkulierbarer Natur, die quer zum Sicherheitsbedürfnis moderner Gesellschaften steht.



Als Ausgangspunkt dienen kleine unscheinbare Naturfragmente wie Dornen, Stacheln, Zweige oder Samen. Diese sind sorgfältig ausgewählt, abgeformt, vervielfacht und in andere Materialien
wie Porzellan oder Glas übersetzt worden. In Schabert kreativen Universum sind diese zu Miniaturarmeen, einer dominanten Spezie geworden, die alles überwältigt, überschwemmt und
verschlingt, was sich ihr in den Weg stellt.
Unsere Anfälligkeit gegenüber dieser stillen Kräfte können als Metapher unserer eigenen zerstörerischen Auswirkungen auf die Umwelt gesehen werden.
Streptokokken
Kolonien.




Schimmel
Detail, Porzellan, pâte de verre, Zellan; 8 x 8 x 5,5 cm, 2017
Schimmel.
Pate de verre
Blau


Schimmel
Porzellan, Zellan 11 x 135 x 5 cm
Jeder hat es schon erlebt: Beim Öffnen des Joghurts schaut man auf einen grün-gelblichen
Schimmelbelag.
Der erste Schreck über das Unerwartete weicht der Faszination beim Blick auf die samtige fast
pelzig scheinende Oberfläche, die zwischen den glatten Wänden des Joghurt Bechers gewachsen
ist.
Im Gegensatz zu den äußerst flüchtigen Schimmelpilzen bestehen die Arbeiten aus weniger vergänglichen und sogar kostbar wirkenden Materialien wie Porzellan und Glas.
Bei den rechteckigen Schimmelobjekte, die uns einen konzentrierten und genauen Blick
aufzwingen, liegen Assoziationen zu Mikroskopien Glasplättchen nahe, zwischen denen sich das
zu untersuchende Präparat befindet, scheinbar gebändigt, dennoch erzeugen die wuchernden
Kräfte im Innern Unbehagen.
Natur
Gehäuse.
Geplatzte Riesenfrüchte, zerbrochene Schalen, überwucherte Gewächse… vieles kann man in diesen organisch runden Formen sehen.
Spannungsvoll im Kontrast Metall/Porzellan, manche die Außenhaut in geschmeidigem Porzellan, andere in korrodierendem Metall darbietend, locken sie den Blick des Betrachters ins Innere.
Zugleich erhält der Übergang zwischen geschütztem Innen und exponiertem Außen eine besondere Bedeutung. Stachelige Wucherungen, die auf den ersten Blick pelzig und haptisch
anziehend wirken, besetzen die Ränder der Bruchstellen bzw. setzen sich manchmal sogar bis in
den Innenraum fort.


Natürlich offenbaren sie sich wiederum als Analogien zu Pilzrasen oder ähnlich organisch ausufernden Bewuchs.
In elektrochemischen und thermischen Experimenten entstanden, sind diese Objekte besonders beispielhaft für die analog zur Natur agierende aber diese auch mit Überformung belegten
Arbeitsweise.
